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INTERVIEW Redaktion | FOTO G. Schober / Krug PR
Julie Cavil, sie ist die Kellermeisterin der Champagne Maison Krug. Wir trafen sie in München anlässlich von „Krug in the Kitchen“, bei dem die neu berufene Ambassade Rosina Ostler, Küchenchefin im Alois – Dallmayr Fine Dining (4 Diamonds), hervorragende Kreationen der Karotte lieferte. Dazu: Krug-Champagner und ein Gespräch mit der herzlich-unaufgeregten, sympathischen Kellermeisterin…
Sie waren Kreativdirektorin in einer Agentur, jetzt sind Sie hochgeschätzte Kellermeisterin eines ebenso wertgeschätzten Champagnerhauses. Wie kam es?
In der Nähe unserer Wohnung in Paris gab es eine Weinbar – damals eine Seltenheit. Ich ging mit meinem Mann öfter dorthin. Wir waren von der Vielfalt der Weine, Aromen, Geschmäcker begeistert. Mich hat die Wissenschaft hinter dieser Bandbreite interessiert: Wie kommt es zu einer solchen Unterschiedlichkeit? Ich wollte dem auf den Grund gehen – das hat mich nicht mehr losgelassen.
Das scheint Sie ja auch angespornt zu haben, nach einer erfolgreichen Karriere als Agentur-Direktorin die Zelte abzubrechen, mit Ihrem Mann und Kind nach Reims zu ziehen und Önologie zu studieren. Daraus wurde eine Berufung, die Sie heute leben können. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Kommunikation! Es gibt nicht das eine Rezept. Wir sind bei Krug eine Gruppe von Individuen, die ihren Beitrag leisten – und mit dem Austausch untereinander wachsen wir. Es gibt keinen Prototyp-Mitarbeiter und keine Prototyp-Mitarbeiterin. Der Dialog und die unterschiedlichen Sichtweisen bringen uns weiter. Deshalb ist für mich Kommunikation wichtig.
Sie müssen bei Ihrer Aufgabe wahrscheinlich immer gut wählen zwischen Tradition und Innovation. Wie gelingt das?
Das ist ein ausgewogenes Pendel, das sich zwischen dem Bewahren und dem Neuen bewegt. Wir dürfen nicht stehen bleiben, wir müssen die Neuerungen aufnehmen – gleichzeitig müssen wir das Große bewahren. Wir arbeiten konsequent an diesen beiden Polen.
Ein Blick voraus – wie sehen Sie sich und Krug in zehn Jahren?
In der Beständigkeit. Ich hoffe, dass sich nichts komplett ändert. Vielmehr soll unsere Arbeit an den Editionen weitergehen und jedes Jahr neue Interpretationen von hervorragenden Champagnerjahrgängen vereinen.
Das Interview und vieles mehr finden Sie in der Ausgabe 02/2025 des HENRIS Magazins >>