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Halloween: keine Angst vor Kürbis

Das boomende Gemüse ist kein Grund zum Gruseln, sondern ein willkommener Anlass, kreativ zu werden.

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Was ist das Gruseligste an Halloween? Der Kürbis, werden viele antworten. Aber nicht etwa die geschnitzte Fratze, die uns angrinst, sondern das, was in ihr drin steckte. Wohin mit dem ganzen Fruchtfleisch?

Wie Halloween ist der Kürbis ein Import aus Amerika. Er kam im 16. Jahrhundert nach Europa und fand Verbreitung als nahrhaftes, lagerfähiges Gemüse. In Mitteleuropa diente er lange als Viehfutter, bevor er im 20. Jahrhundert zögerlich, aber zunehmend als Speisekürbis geschätzt wurde. Als Halloween auf den Eventkalender kam, war der Kürbis noch eine Randerscheinung. Erst 2006 erschien er überhaupt in deutschen Agrarstatistiken, damals wurden hierzulande etwa 300 Gramm pro Kopf und Jahr gegessen. Seither geht es nur nach oben, auf aktuell deutlich über ein Kilo. Und dieses Kilo wird überwiegend als Suppe zubereitet, mit Ingwer, Kokos, Karotte etc. Das bietet sich vor allem für die großen „Schnitzkürbisse“ an, die leider oft wässrig oder hart sind und daher kulinarisch nicht so wertvoll wie ihre interessanten Verwandten, die sich sehr vielseitig zubereiten lassen.

Hokkaido

Sehr beliebt, denn er muss nicht geschält werden. Geeignet für Suppen, Ofengerichte und Pürees.

Butternut

Mild-nussig mit cremigem Fruchtfleisch; für Risotto, Currys oder zum Rösten.

Muskatkürbis

Süßlich-aromatisch; eignet sich für Suppen, Pürees, süßsaure Konserven sowie Desserts.

Spaghettikürbis

Sein Fruchtfleisch zerfällt beim Garen in faserige „Spaghetti“; Low-Carb-Nudelalternative

Delicata

Leicht süßlich und zart; wird mit Schale im Ofen gebacken oder gefüllt.

Patisson (Ufo-Kürbis)

Klein und ein Hingucker; gut zum Füllen oder Braten.

Rezept: Kürbisstrudel mit Ziegenkäse

Zutaten für 4 Portionen als Vorspeise

  • 1 Packung gezogener Strudelteig (ca. 120 g)
  • 400 g Kürbisfruchtfleisch (am besten Hokkaido oder Muskat), gewürfelt
  • 150 g Ziegenkäse (Frischkäse)
  • 1 mittelgroße Zwiebel in feinen Würfeln
  • 1 Knoblauchzehe in feinen Würfeln
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Honig oder Ahornsirup
  • 1 TL frischer oder getrockneter Thymian
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 2 EL zerlassene Butter
  • 1 verquirltes Ei zum Bestreichen

Zubereitung

1. Kürbis ggf. schälen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne in Olivenöl zuerst die Zwiebel anschwitzen bis sie leicht Farbe annimmt, dann die Kürbiswürfel und den Knoblauch zugeben und 10 bis 15 Minuten zugedeckt schmoren, bis der Kürbis weich ist. Falls es zu trocken wird, etwas Wasser zugeben.

2. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Thymian beherzt würzen. Zum Schluss Honig oder Ahornsirup zugeben und kurz karamellisieren lassen. Pfanne vom Herd nehmen, Kürbis auskühlen lassen und den Ziegenkäse in Stücken unterheben.

3. Ein Küchentuch anfeuchten und auf der Arbeitsfläche ausbreiten, ein Blatt Strudelteig darauflegen, dünn mit Butter bepinseln und ein zweites Blatt darauflegen. Die Hälfte der Füllung auf das untere Drittel geben, dabei links und rechts ca. 3 cm Rand freilassen.

4. Den Strudel aufrollen, die Ränder einschlagen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Mit dem zweiten Strudel ebenso verfahren. Mit dem Ei bepinseln und bei 200 Grad Ober-/Unterhitze 25 bis 30 Minuten backen, bis der Strudel goldbraun und knusprig ist. Dazu passen ein winterlicher Blattsalat und/oder ein Joghurtdip mit Zitrone und Kräutern.

5. Tipp: Für eine würzigere Variante den Ziegenfrischkäse durch Ziegenrolle oder Blauschimmelkäse ersetzen.

Gutes Gelingen und guten Appetit!

Weintipp: Großes im Kleinen

Zum Kürbisstrudel schmeckt ein belebender, fruchtig-würziger Riesling mit Tiefgang. Etwa der 7 Terroirs von Gut Hermannsberg an der Nahe. Er ist der einzige Wein, den Hermannsberg vom Jahrgang 2024 erzeugt hat. Die sieben Großen Lagen des Guts hatten im Frühjahr schwere Frostschäden erlitten. Daher flossen sämtliche  Selektionen in diese Riesling-Cuvée, die üblicherweise von den jüngeren Reben der GG-Weinberge stammt.