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Höher – und damit noch näher an den Sternen? Keineswegs.

Tim Raue setzt dem Fernsehturm klassische Königsberger Klopse auf. Kein Fine-Dining-Hotspot, sondern ehrliche Berliner-Brandenburger Küche modern interpretiert.

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Fernsehtürme sind die Kirchtürme der Funk- und Fernsehübertragung. Schlank aus Stahlbeton erlebten sie in den 1960er Jahren einen wahren Boom. Um sie in der Öffentlichkeit beliebter zu machen, wurden Aussichtsplattformen und Restaurants integriert, sehr oft mit zweifelhafter Qualität. Die Leute kamen ohnehin wegen der schönen Aussicht. Das galt lange auch für den Berliner Fernsehturm. Immerhin wurde nun mit dem Engagement von Tim Raue die Küche und vieles mehr erstmals seit 1969 grundlegend erneuert.

Was darf man im „Sphere Tim Raue“ erwarten? Im drehenden Restaurant auf 207 Metern Höhe interpretiert Tim Raue klassische Berliner und Brandenburger Gerichte neu, kreativ, regional und zeitgemäß. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Königsberger Klopse, Berliner Schnitzel, Soljanka, Käsekuchencreme mit Quitte sowie vegane Optionen.

Die Gerichte werden übrigens im Erdgeschoss zubereitet und per Speiseaufzug ins Restaurant transportiert, wo sie in einer kleinen Satellitenküche aufbereitet werden, da das Kochen in der Höhe aus brandschutztechnischen Gründen nicht möglich ist.

Das Ganze wurde diese Woche auch noch feierlich eröffnet, unter anderem mit DJ Westbam, Axel Schulz, Kim Fischer und Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit.

Seit dem 3. Juni ist das Restaurant im Berliner Fernsehturm geöffnet

Mit einer Höhe von 368 Metern ist der Berliner Fernsehturm das höchste Gebäude Deutschlands und das zweithöchste öffentlich zugängliche in Europa. Jährlich besuchen über 1,2 Millionen Menschen das Wahrzeichen im Zentrum der Hauptstadt. Seit dem 3. Juni 2025 ist der Turm um eine Attraktion reicher: In 207 Metern Höhe hat das neue Restaurant „Sphere Tim Raue“ eröffnet.

Neues Designkonzept verbindet Geschichte und Moderne

Auch das Interieur des Restaurants wurde vollständig überarbeitet. Das Stuttgarter Büro DIA – Dittel Architekten gestaltete die Räume neu und kombinierte den denkmalgeschützten Bestand mit zeitgenössischen Elementen. Grundlage war eine detaillierte Analyse historischer Pläne. Das neue Gestaltungskonzept zitiert die Formsprache der 1960er-Jahre, ohne sich ausschließlich auf Retro-Design zu stützen.

Gelungen ist vor allem das Gefühl, in einem renovierten, aber unverkennbar typischen Fernsehturmrestaurant zu sitzen (inklusive dezenter Sechziger-Jahre-Flashbacks).

Ein Wahrzeichen erhält ein neues Kapitel

Der Berliner Fernsehturm wurde von 1965 bis 1969 im damaligen Ost-Berlin errichtet. Er zählt bis heute zu den bekanntesten Bauwerken der Stadt und war ursprünglich als Symbol des technischen Fortschritts und der sozialistischen Architektur der DDR konzipiert. Entworfen wurde der Turm unter Leitung von Chefarchitekt Hermann Henselmann gemeinsam mit Fritz Dieter, Günter Franke und Werner Ahrendt.

Heute ist der Fernsehturm ein Symbol des wiedervereinigten Berlins. Die Eröffnung des Restaurants „Sphere Tim Raue“ markiert den Abschluss einer umfassenden Neuausrichtung, die seit 2020 umgesetzt wurde. Zu den Maßnahmen gehörten unter anderem der Umbau des Foyers, neue digitale Virtual-Reality-Erlebnisse sowie die Renovierung der Sphere Bar.